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Reaktion
Hunde-Notfelle

Veranlagung oder besser Disposition

In der Seite "Gesundheit" blieben noch einige Fragen offen. Z.B.:
Wodurch wird die zentrale Störung = Krankheit nun hervorgerufen?
Weshalb bilden Tiere mit gleicher zentraler Störung unterschiedliche Krankheitsbilder und weshalb können bei gleichen Krankheitssymptomen unterschiedliche zentrale Störungen vorliegen?
Weshalb sind die Dispositionen zu unterschiedlichsten Symptomen so vielfältig und wieso gibt es überhaupt die Neigung, bestimmte Krankheiten zu entwickeln?

Disposition

Definition: Disposition ist medizinisch gesehen die genetisch vorgegebene Veranlagung (= angeboren) und die im Laufe des Lebens erworbene Neigung zu körperlichen Zuständen oder situationsgebundenen Verhaltensweisen.

Eine offensichtliche Ursache für Disposition sind intensive Zustände, die über einen längeren Zeitraum auf das Tier einwirken. Die zentrale Störung der werdenden Mutter wird beispielsweise auf den Nachwuchs als Disposition weitergegeben, ebenso wie zentrale Störungen der Eltern während der Empfängnis sowie deren eigene Dispositionen (siehe auch unter Miasmen).
Der krankhafte Zustand, unter denen das Tier später leidet, hängt also eng von "Vererbung" und den diese Veranlagungen anregenden Faktoren ab.

Wie stark und wie erregbar eine Disposition ist, wird unter anderem davon bestimmt, wie lange ein Zustand einwirkt. Ein über Generationen bestehender Krankheitszustand bewirkt eine starke und tiefe Disposition.

Die Erregbarkeit der Disposition ist auch davon abhäng, vor wie kurzer Zeit der Krankheitszustand aktiv war. Wenn, um bei dem Beispiel mit der werdenden Mutter zu bleiben, diese sich vor der Schwangerschaft in einem Calcium-Zustand befunden hat, aber während der Schwangerschaft in einen Stramonium-Zustand wechselte, wird bei dem Nachwuchs die erregbarste Disposition die von Stramonium sein.

In ein und demselben Tier können mehrere Dispositionen vorhanden sein. Dadurch können sich nicht nur Verschiebungen der Störungen und Symptomenbilder ergeben, es kann auch - je nach Stärke der Erregbarkeit - zwischen chonischen und akuten Bildern wechseln. Wechselt der Zustand, ergibt sich die Frage, ob eine Disposition erregt wurde oder ob eine äußere Einwirkung den Zustandswechsel bewirkt hat. In beiden Fällen ist das Arzneimittel das gleiche. Aber nur in dem Fall, in dem eine Disposition zugrunde liegt, muss das entsprechende Arzneimittel auch gegeben werden, da der Zustand sich von alleine nicht wieder ändern wird, wohingegen es im zweiten Fall zunächst ausreichend ist, die äußere Einwirkung aufzuheben.

In Fällen, wo dies nicht geschieht, wird sich nach genügend langer Zeit dann allerdings eine Disposition bilden, die dann auch entsprechend behandelt werden muss. Als Beispiel sei die Ernährung genannt: wird ein Tier nicht artgerecht gefüttert, wird es "krank" - es leidet Mangel oder Überschuss oder entwickelt extreme zentrale Störungen (BSE z.B. durch Verfütterung von Tiermehl an einen Pflanzenfresser!). Jede weitere Generation von solchen "gestörten" Lebewesen wird kränker und anfälliger, bis zu dem Punkt, an dem diese Art/Rasse sich entweder anpasst oder ausstirbt.

Wenn eine äußere Einwirkung einen Wechsel von einem chronischen in einen akuten Zustand bewirkt, wird nach erfolgter Behandlung mit dem richtigen Mittel das Tier wieder in den chronischen Zustand zurückkehren. Solche Satellitenzustände werden durch das Mittel, das durch den Zustand der chronischen zentralen Störung indiziert ist, bedingt. In Fällen, in denen eine zweite Disposition angeregt wurde, muss sich der vormals beherrschende chronische Zustand gebessert haben, sonst hätte die Disposition nicht angeregt werden können. Hierbei muss der Patient nach Behandlung seiner akuten Erkrankung nicht notwendigerweise in den alten Zustand zurückkehren, sondern es kann ein völlig anderes Arzneimittel nötig werden.

Es ist also ein Unterschied, ob eine Erkrankung einer Disposition zugrunde liegt oder nicht. Wenn keine Änderung der zentralen Störung während einer akuten Erkrankung auftritt, handelt es sich um einen Zustand mit einer tiefen und starken Disposition.